Bevor ein Austauschschüler zu seiner irischen Gastfamilie kommt, macht er sich meist Gedanken darüber, ob er ihr ein Gastgeschenk aus der Heimat mitbringen soll. Und wenn ja, welches? So fallen die Vorstellungen von Land zu Land höchst unterschiedlich aus. Vorschriften über Gastgeschenke gibt es jedoch weder in Irland noch in einem anderen westlichen Land.
Allerdings herrscht oft Unsicherheit darüber, ob die Gastfamilie womöglich unfreundlich reagiert, wenn sie kein Gastgeschenk erhält. Die Iren machen ihre Gastfreundschaft aber nicht davon abhängig, ob ihr Gast ihnen ein Präsent mitbringt oder nicht. Klar ist aber auch, dass sich jeder Mensch über ein freundliches Geschenk freut. Außerdem kann der Gast damit zeigen, dass er dankbar für die erwiesene Gastfreundschaft ist.
Welches Geschenk ist das richtige?
Natürlich stellt sich dem Austauschschüler die Frage, welches Geschenk für seine irische Gastfamilie das passende ist. Um die Antwort auf diese Frage herauszufinden, ist es ratsam, sich telefonisch, schriftlich oder per E-Mail nach den Interessen der neuen Familie zu erkundigen. Dabei sollten vor allem deren Hobbys im Mittelpunkt stehen, denn wer diese in Erfahrung bringt, kann sich leichter ein passendes Mitbringsel überlegen.
Als deutscher Austauschschüler repräsentiert man auch ein wenig sein Land. Daher wird empfohlen, Geschenke zu machen, die „typisch deutsch“ sind. Dabei kann es sich um Präsente handeln wie zum Beispiel:
- Bücher oder Filme über Deutschland in englischer Sprache wie Bücher mit deutschen Kochmenüs oder Bildbände über die eigene Heimatstadt
- Handwerkskunst oder Souvenirs, die aus der eigenen Region stammen wie zum Beispiel Gartenzwerge oder Fahnen
- Süßigkeiten wie Gummibärchen, Stofftiere, Comics oder Spiele in englischer Sprache für Kinder
- deutsche Schokolade
- ein selbst zusammengestelltes Fotoalbum
- landestypische Kleidung wie T-Shirts, Sporttrikots oder Kappen, die eine deutsche Beschriftung tragen
- Fußballsouvenirs
- Schmuck für Weihnachtsbäume, weil das Schmücken des Weihnachtsbaums eine deutsche Tradition darstellt
- Reiseführer über Deutschland
- CDs mit deutscher Musik
- selbstgemachte Bilder
Letztlich muss das Gastgeschenk gar nicht teuer sein. In erster Linie zählt die freundliche Geste.
Es ist übrigens besser, das Präsent der Gastfamilie nicht einfach so in die Hand zu drücken, sondern ein wenig darüber zu erzählen. Auf diese Weise erhalten die Beschenkten einen besseren Eindruck von der Gabe. Ideal ist auch ein Geschenk, das es in Irland in dieser Form nicht gibt. So kann die irische Familie etwas Neues entdecken. Außerdem gibt es gleich am ersten Tag ein wenig Gesprächsstoff.
Bestimmte Geschenke und Themen lieber vermeiden
Bei der Einfuhr bestimmter Geschenke sind die Vorschriften des Landes zu bedenken. So dürfen einige Lebensmittel, tierische Produkte oder Alkohol mitunter nicht eingeführt werden. Die Vorschriften fallen von Staat zu Staat unterschiedlich aus. Auch auf die Sicherheitskontrolle am Flughafen ist zu achten. Darüber hinaus muss das Geschenk auch in den Koffer passen. Besondere Vorsicht gilt für zerbrechliche Gegenstände.
Alkoholische Getränke, zu denen auch Bier gehört, sollten als Gastgeschenk besser vermieden werden, da der Austauschschüler ja noch nicht volljährig ist und es deswegen Schwierigkeiten bei der Einfuhr geben könnte.
Um ein harmonisches Zusammenleben mit der Gastfamilie zu ermöglichen, ist es ratsam, bei der Ankunft bestimmte brisante Gesprächsthemen im Umgang mit bislang noch fremden Personen zu vermeiden. Dazu gehören in erster Linie Religion, Politik, Geschlechtsverkehr oder Geschichte. Es besteht ansonsten das Risiko, sich schon am Anfang unbeliebt zu machen, weil die Gefühle der anderen durch unbedachte Äußerungen womöglich verletzt werden.